Flusskrebse
Bachbewohner
Nicht nur im Meer, auch in Krienser Gewässern leben Krebse: im Steinibach, Schlundbach, Schlimbach, Schlossbach sowie im Blattigweiher und im anschliessenden Gewerbekanal. Es sind einheimische Edelkrebse. Ausgwachsen werden sie etwa 15 Zentimeter gross.
Edelkrebse
Der Edelkrebs, auch Europäischer Flusskrebs genannt, stammt aus Mitteleuropa. In der Schweiz eingeführt wurde er wahrscheinlich im Mittelalter und dann in Zuchtweihern von Klöstern gehalten. Sein wohlschmeckendes Fleisch machte ihn zu einer begehrten Delikatesse. Damals war er auch täglich Brot bei Fischern. Heute ist der Edelkrebs gefährdet und darum geschützt.
Krebszählung
Die Stadt Kriens hat 2017 ein Konzept zum Schutz und zur Förderung der einheimischen Krebse erarbeitet und in den Krienser Bächen die vorhandenen Krebse gezählt. Das Resultat: 475 Edelkrebse, 267 davon Jungtiere. Vermutlich wurden die Krebse 1997 bei einer Trockenlegung des Parketterie-Kanals beim Flugplatz Kägiswil OW nach Kriens umgesiedelt.
Einheimische Krebsarten
Es gibt drei einheimische Krebsarten:
- Der Edelkrebs (gefährdet) kommt in allen Krebs-Verbreitungsgebieten der Schweiz vor, ausser auf der Alpensüdseite.
- Der Dohlenkrebs (stark gefährdet) kommt auch im Wallis bis 1400 m.ü.M und im Engadin bis 1800 m.ü.M vor, fehlt aber in der Nordostschweiz.
- Der Steinkrebs (stark gefährdet) kommt hauptsächlich in der Ostschweiz vor.
![](https://www.stadt-kriens.ch/public/upload/assets/16299/Edelkrebs.jpg?fp=1)
Edelkrebs (Astacus astacus)
Bewohnt die Uferzonen grösserer Fliessgewässer sowie Weiher und Seen mit gutem Unterschlupfangebot.
- Orangerote bis rote Scherenunterseite
- 2-teiliger Augenwulst
- Dornen hinter der Nackenfurche
- Mittelkiel an der Stirnspitze
Körperlänge bis 18 Zentimeter
![](https://www.stadt-kriens.ch/public/upload/assets/16309/Dohlenkrebs.jpg?fp=1)
Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes)
Bewohnt strukturreiche, eher kühle und unverschmutzte Fliessgewässer.
- Hellgraue bis weissbraune Scherenunterseiten
- 1 ungeteilter Augenwulst
- Dornen hinter der Nackenfurche
- Mittelkiel an der Stirnspitze
- Körperlänge bis 12 Zentimeter
![](https://www.stadt-kriens.ch/public/upload/assets/16310/Steinkrebs.jpg?fp=1)
Steinkrebs (Austropotamobius torrentium)
Naturnahe, strukturreiche, kühle und unverschmutzte Bäche werden als Lebensraum bevorzugt.
- Hellgraue bis weissbraune Scherenunterseiten
- 1 ungeteilter Augenwulst
- Keine Dornen hinter der Nackenfurche
- Körperlänge bis 11 Zentimeter
Bildnachweis:
Bild 1-3: Michel Roggo http://www.roggo.ch/
Bild 4: Österreichische Nationalbibliothek https://www.onb.ac.at/
Flusskrebse im Mittelalter
Früher waren in jedem Bach und in jedem Fluss Flusskrebse zu finden. Sie galten als Armeleute-Essen. Im Mittelalter begannen sich auch der Adel und die Geistlichkeit für die delikaten, eiweissreichen Krustentiere zu interessieren. Die Mönche durften auch während der Fastenzeit Krebse essen.
![](https://www.stadt-kriens.ch/public/upload/assets/16311/Krebsfang%20im%20Mittelalter.jpg?fp=1)