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Das Projekt

Das Portal des Sonnenberg-Tunnels.

«Bypass»: Der Begriff wurde in den letzten Monaten zu einem Schlüsselwort für Verkehrsfragen in Kriens. Das Projekt ist ein Gesamt-Lösungsvorschlag für Verkehrsfragen primär von Stadt und Agglomeration Luzern, der Engstellen im Verkehrssystem entlasten soll.

Treffen die mittelfristigen Prognosen zum Verkehrswachstum im Grossraum Luzern ein, dann kommt das Verkehrssystem in der Agglomeration Luzern bis spätestens 2030 endgültig an seine Grenzen. Bis dahin sollen über 110'000 Fahrzeuge den Reussporttunnel täglich passieren. Die Folgen davon belasten die gesamte Region: Rückstaus auf der A14 Richtung Zug, auf der A2 Richtung Emmen-Nord und auf der A2 Richtung Hergiswil wären an der Tagesordnung. In Luzerns Stadtzentrum wird die angestrebte Verkehrsentlastung nicht erreicht und die Gemeinden um Luzern herum werden bis in die Quartiere hinein durch den Ausweichverkehr überrollt. Mit entsprechend negativen Folgen für Lebensqualität, Wirtschaft, Umwelt und Standortattraktivität.

Zweiter Sonnenbergtunnel

Diesem Szenario versucht man in der Region seit vielen Jahren entgegenzuwirken. Verschiedene Massnahmen wurden geprüft, wie der drohenden Gefahr zu begegnen sei. Am Ursprung des Projektes stand die Idee, den Transitverkehr auf der Nord-Süd-Achse vom quasi «innerstädtischen» Verkehr Luzerns zu entflechten. 
Die Projektverantwortlichen des Bundesamts für Strassen (ASTRA) haben zusammen mit Vertretern des Kantons Luzern und der Gemeinden, die in städtebaulichen Begleitgruppen ihre Meinungen einbringen konnten, das Gesamtprojekt Bypass Luzern entwickelt. 

Das Projekt besteht in der ursprünglichen Planung im Wesentlichen aus folgenden Teilmassnahmen:

  • Autobahntunnel «Bypass»: Der Sonnenbergtunnel wird ergänzt, indem eine zweite Röhre erstellt wird, die vom Grosshof (heutiger Planungsstand am Standort der markanten Lagerhalle von Herzog Elmiger) bis in die Region Ibach (Verzweigung Rotsee) geführt wird. Die vierspurige Tunnelröhre soll den Transitverkehr auf der Nord-Süd-Achse aufnehmen und den heutigen Sonnenberg-Tunnel so entlasten, dass dieser dem mutmasslichen Wachstum des innerstädtischen Verkehrs gewachsen ist.
  • «Stadttunnel»: Der heutige Sonnenbergtunnel wird zur eigentlichen Stadtautobahn, die mit verbesserten Anschlüssen (Spange Nord, Autobahnanschluss Luzern-Lochhof) insbesondere die Seebrücke und damit das Stadtzentrum entlasten soll. Teilweise neue Linienführung vor dem Portal Kriens zur Verbesserung der Verkehrsflüsse beim Zusammentreffen mit den Spuren des Bypass-Tunnels.
  • «Spange Nord»: Ein neuer Autobahnzubringer durch das Friedental sollte die Zufahrt zur Autobahn vom Gebiet Schlossberg her erleichtern. Ergänzt mit einem neuen Autobahnanschluss Luzern-Lochhof am Nordportal des Reussport-Tunnels (heute erst als Dienstausfahrt für Notfallfahrzeuge benutzt) mit Verbindung über die Reuss und Anschluss an die Kantonsstrasse Luzern–Reussbühl. Mit dem Nein der Stadtluzerner Stimmbevölkerung zur Spange Nord am 27. Oktober 2020 ist dieser Teil der Gesamtprojektes in Frage gestellt.
  • ÖV-Massnahmen: Durchgehende Busspur von Kupferhammer bis Luzernerhof

Kosten und Termine

Für das Gesamtprojekt mit dem Bypass-Tunnel rechnet das ASTRA mit einer Bauzeit von 10 Jahren und Kosten von rund 1.6 Mia. Franken (exklusiv der Spange Nord). Gelingen alle Teilschritte, wäre eine Eröffnung des «Bypass»-Tunnels nach heutigem Wissen frühestens 2035 möglich. 

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