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Kriens startet Aufwertung des Stadtplatzes

Die Aufenthaltsqualität des Krienser Stadtplatzes soll verbessert werden. Die Stadt Kriens lanciert dazu ein Projekt. Die Neugestaltung führt zu mehr Grün – und zu mehr Aufenthaltsqualität.

So könnte der neue Stadtplatz dereinst aussehen.

Der grosse Platz zwischen Stadthaus Kriens und Bellpark in Kriens war während Jahrzehnten eine Brache im Ortszentrum. Hinter dem ehemaligen Hotel Pilatus befanden sich temporär Parkplätze und ungenutzte Eisenbahngeleise der ehemaligen Kriens-Luzern-Bahn. Mit dem Bau des neuen Stadthauses verschwanden Lok-Remise, Bahnhof mit Billettschalter und auch die Bahngeleise. Der leicht geneigte Platz zwischen Stadthaus und altem Bahnhöfli bzw. Bellpark wurde mit Verweis auf die Chilbi-Nutzung und andere Anlässe so gestaltet, wie er sich heute präsentiert. Einzig Eisenbahnschienen im weitgehend geschlossenen Belag erinnern an die historische Bedeutung des Areals.

Seit der Eröffnung des Stadthauses aber ist der Stadtplatz ein Politikum – und steht in der breiten Bevölkerung mehrheitlich in der Kritik. Der Platz sei zu wenig attraktiv, biete keine Aufenthaltsqualität und sei mit Blick auf die jüngsten klimatischen Veränderungen alles andere als geeignet, das Stadtklima zu verbessern. Jetzt will der Krienser Stadtrat diese Aufgabe ganzheitlich angehen. Er will den Stadtplatz aufwerten. Dazu beitragen sollen verschiedene Massnahmen. Die Stadt Kriens will diese koordiniert angehen und so den Stadtplatz innert Jahresfrist verändern.

Gemische Nutzung sicherstellen

Wichtig ist bei der Neugestaltung, dass eine gemischte Nutzung des Stadtplatzes weiterhin sichergestellt wird. Der Stadtplatz soll als Ort für Chilbi, Märkte, Feste, als Vorbereich für Anlässe im Stadthaus und im Pilatussaal weiterhin zur Verfügung stehen. Gleichzeitig soll er durch die Neugestaltung eine höhere Aufenthaltsqualität erhalten als heute. Die Stadt Kriens hat dafür ein Projekt ausgearbeitet. Noch vor den Sommerferien erfolgt die formelle Auflage des Baugesuchs. Die heute geschlossene Oberfläche des Platzes wird zu zwei Dritteln, auf ca. 680m2 geöffnet und durch eine feine, hindernisfreie Kalkmergelschicht ersetzt. Vorbild dafür ist der neu gestaltete Alex-Wili-Platz auf dem ehemaligen Gemeindehausplatz.

«Mobile Bäume» und Spielkiste

Der Platz wird zusätzlich begrünt. Fünf mobile Bäume in Pflanztrögen sollen hierfür zum Einsatz kommen. Diese können für Grossanlässe mit einem Stapler wieder entfernt werden, was eine flexible Nutzung des Stadtplatzes weiterhin sicherstellt. Insbesondere soll es so auch weiterhin möglich sein, während der Chilbi grössere Fahrgeschäfte (insbesondere Autoscooter) zu platzieren. In einer zweiten Phase wird das bestehende Chilbikonzept revidiert, sodass dann auch Baumpflanzungen möglich werden und eine merkliche Kühlung stattfindet. Für die mobile Bepflanzung wird dem Einwohnerrat ein Nachtragskredit beantragt, da ursprünglich ein Mietkauf über fünf Jahre geplant war. Der Baustart ist im Herbst 2024 geplant und wird mit dem Chilbibetrieb abgestimmt. Damit setzt die Stadt Kriens auch eine der Massnahmen um, die im Rahmen des Konzeptes «1'000 Bäume für Kriens» im Sinne einer Klimaanpassung vorgesehen ist.

Neues Leben fürs «Bahnhöfli»

Eine belebende Wirkung für den neuen Stadtplatz hat auch das alte «Bahnhöfli». Das letzte Relikt aus der KLB-Zeit wurde beim Bau des Stadthauses bewusst erhalten. Was damit geschehen sollte, hat die Stadt vor zwei Jahren mit einem Projektwettbewerb ermittelt. Gewonnen hat den Wettbewerb die Genossenschaft Bahnhöfli Chriens, die das historische Gebäude für eine Nutzung von Gastronomie, Kultur und Begegnung ausbauen wollte. Die Suche nach Kapital für diesen Plan gestaltete sich dann aber sehr schwierig, was die Umsetzung zeitlich auf unbestimmte Zeit verzögern könnte. Stadt Kriens und Genossenschaft haben deshalb in gemeinsamen Gesprächen nach einer neuen Lösung gesucht.

Dazu unterbreitet der Stadtrat nun folgenden Lösungsvorschlag: Die Stadt Kriens wird die Sanierung selber an die Hand nehmen und den geplanten Umbau  finanzieren. Der bereits abgeschlossene Baurechtsvertrag zwischen Stadt und Genossenschaft soll aus diesem Grund aufgelöst werden. Am 17. Juni wird die Genossenschaft an ihrer Generalversammlung über eine Leistungsvereinbarung entscheiden, mit der sie sich zu einem Betrieb des Bahnhöflis im Sinne ihres ursprünglichen Konzeptes verpflichten würde. Stimmt die Genossenschaft diesem Plan ihres Vorstandes zu, wird aus den Finanzierungsproblemen für den Umbau eine Chance, dass ein gesellschaftlicher Treffpunkt für die gesamte Krienser Bevölkerung entsteht. Insbesondere soll so sichergestellt werden, dass die Neugestaltung des Stadtplatzes und die Umnutzung des «neuen alten» Bahnhöflis inhaltlich koordiniert werden.

Der Direktvergleich «alt» zu «neu»:

 

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