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Mitfahrbank an der Hergiswaldstrasse

Die Stadt Kriens macht mit bei einem Pilotprojekt in Sachen Mobilität. An der Hergiswaldstrasse im Obernau steht seit wenigen Tagen eine Mitfahrbank. Wer sich drauf setzt, signalisiert: «Suche Mitfahrmöglichkeit». Die Aktion «Stop and ride» wird unter anderem durch die Albert Koechlin Stiftung getragen.

Mit dabei sind bei der Aktion «Stop and ride» neben Kriens auch die Gemeinden Horw, Hergiswil b. Willisau, Ruswil, Menznau und Schwarzenberg. Bevor der Ausbau auf weitere Zentralschweizer Gemeinden geplant ist, wollen die Initianten zuerst einmal Erfahrungen sammeln. Angelehnt an das «Autostöpple», will die Idee auf sympathische Art einen Beitrag leisten zu einer gemeinsamen und nachhaltigen Mobilität, indem Leerfahrten vermieden werden.

Das Prinzip ist einfach: An der Strasse steht eine aus Holz gefertigte und überdachte Sitzbank. Wer sich darauf setzt, signalisiert (anlog zum Daumen beim «Autostöpple»): «Ich suche Mitfahrgelegenheit.» Was es dann braucht, ist Geduld, Glück – und Autofahrende, die kurz anhalten und nach dem Ziel fragen. Die Mitfahrbank ist eines von drei Projekten, welche die Albert Koechlin Stiftung im Rahmen der 2022 lancierten Ausschreibung «clever unterwegs im Reallabor» unterstützt. Mit «clever unterwegs» hatte die Albert Koechlin-Stiftung im Jahr 2022 in Kriens bereits die Fussverkehrswoche unterstützt.

«Wir wollen sehen, wie das Konzept ankommt und wie es funktioniert,» sagt Stadtrat Maurus Frey. «Die Idee dahinter ist gut, schränkt niemanden ein und kann in unserem Fall dafür sorgen, dass auf dem Weg ins Naherholungsgebiet des Eigenthals unter dem Strich weniger Autos unterwegs sind.» Gerade an schönen Wochenenden («unten grau - oben blau»), wenn die Postautos ohnehin stark belegt sind, könnte die Mitfahrbank eine wichtige Wirkung entfalten. «Wir wollen jetzt mal sehen, wie gross die Akzeptanz ist, auch wenn es dafür noch kaum messbare Grössen gibt.» Denn die Fahrten ab der Stop-and-ride-Mitfahrbank werden weder gezählt noch sonst wie systematisch ausgewertet. Im Eigenthal wird das passende Pendant der Bank für Mitfahrgelegenheiten in Richtung Kriens, Schwarzenberg und Malters installiert.

Was sind die Vorteile?

Oberstes Ziel ist die Reduktion der mobilitätsbegründeten Umweltbelastung durch eine bessere Auslastung des motorisierten Individualverkehrs (MIV). «Stop and Ride» sorgt mit ihren Mitfahrbänken für eine bessere Erschliessung von Ausflugszielen oder abgelegenen Weilern. Fahrgemeinschaften werden gefördert und «Leerfahrten» reduziert. «Das Mitfahrbänkli schränkt keine Mobilität ein, sondern bietet Mietfahrmöglichkeiten. Ein Mehrwert für alle Beteiligten. Wenn wir mit der Mitfahrbank im Obernau gute Erfahrungen sammeln, können wir uns überlegen, damit auch Mitfahrgelegenheiten in anderen Stadtteile zu offerieren,» sagt Maurus Frey.

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