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Wertvolle Grundlage für den Umgang mit Stadt-Immobilien

In einem umfassenden Dokument hat die Stadt Kriens eine detaillierte Übersicht über alle 353 Grundstücke erstellt, die sich in ihrem Besitz befinden. Die «Immobilienstrategie» bildet die Grundlage, um in Zukunft politische Entscheide zu fällen, was mit einzelnen Immobilienobjekten geschehen soll.

Die Zahlen sind beeindruckend, die dem Einwohnerrat für die Dezember-Sitzung mit der «Immobilienstrategie der Stadt Kriens» vorgelegt werden: Die Stadt Kriens besitzt insgesamt 353 Grundstücke. Darauf stehen 246 Gebäude mit einem Gebäudeversicherungswert von insgesamt 336 Millionen Franken. Dieser beträchtliche Vermögenswert rückte mit den Bestrebungen von Kriens, die Stadtfinanzen ins Gleichgewicht zu bringen, ins Zentrum. Dort wurde das Aufarbeiten der Grundlagendaten gefordert, damit das Potential mit Blick auf die Verbesserung der Stadtfinanzen von den politischen Stellen beurteilt werden kann.

Diesen Auftrag aus dem politischen Strategiepapier «Stadtfinanzen im Gleichgewicht» hat die Stadt Kriens mit der jetzt vorliegenden Immobilienstrategie erfüllt. Das Dokument listet nicht nur die wichtigsten Fakten zu den Grundstücken auf, sondern erfasst auch deren Zustand sowie die Unterhalts- und Investitionsplanung. Am Ende der umfassenden Objektbeurteilung wurde jedem Objekt eine Objektstrategie bzw. ein Strategietyp zugeordnet.

Die lückenlose und aktualisierte Erfassung der Fakten all dieser Immobilien war aber erst der Anfang. Denn jetzt sind die politischen Gremien gefordert, Entscheide vorzubereiten und zu fällen. Dabei kann es nur in Einzelfällen um den Verkauf von Liegenschaften gehen. Dies schon allein weil viele der Liegenschaften für das Leben in Kriens unverzichtbar sind und sie in der Infrastruktur und für den Service Public eine zentrale Rolle spielen. Dennoch gibt es einzelne Liegenschaften, bei denen die Politik seit einigen Jahren einen Verkauf in Erwägung zieht. So etwa hinter dem Roggernschulhaus, wo die Veräusserung einer Liegenschaft (Bosmatt / Unter Sidhalden) seit bald 20 Jahren im Gespräch ist, um die Zentrumsinvestitionen damit zu finanzieren.

Insgesamt hat das Dokument ein Desinvestitionspotenzial von bis zu 34 Mio. Franken für die kommenden 5 Jahre ermittelt. Knapp die Hälfte davon stammt aus der Abgabe der Gebäude für das neue Lebens- und Begegnungszentrum Grossfeld und einen allfälligen Bosmatt-Verkauf. Es wird nun die Aufgabe der Politik sein, was davon realisiert werden soll.

Instrument der Stadtentwicklung

In anderen Fällen wird ein Verkauf aber nicht zur Sanierung der Finanzen angestrebt. Oft spielt auch die Idee eine Rolle, wie die Stadt mit einem geschickten Vorgehen die Stadtentwicklung aktiv und bewusst steuern kann. So etwa gibt es im Immobilienportfolio der Stadt Einzelgrundstücke, welche für die Stadt strategisch keine zentrale Rolle spielen, mit denen aber Projekte Dritter neue Entwicklungsperspektiven erhalten. Auch diese wurden durch die Aufarbeitung der Grundlagen entdeckt und erlauben der Stadt nun einen bewussten Umgang damit.

Während diese Themen in einem politischen Prozess mit dem Einwohnerrat angegangen werden, sieht der Stadtrat aufgrund der jetzt aktualisierten Faktenlage auch kurzfristige Möglichkeiten, die laufende Rechnung wirkungsvoll zu entlasten. Ein Beispiel dafür ist das Schulhaus Bleiche. Das Quartierschulhaus wurde wegen vergleichsweise hoher Betriebskosten und einem wenig geeigneten Standort im Gesamtkontext (Tagesstruktur-Angebote neu im Grossfeld) stillgelegt. Das Schulhaus konnte als Zwischenlösung fremdvermietet werden, was der Stadt Mieterträge bringt. Was mittelfristig mit dem Schulhaus-Gebäude passiert, soll jetzt konzeptionell erarbeitet und dann politisch entschieden werden.

Es sei ein wertvolles Dokument für die strategische Planung, hält der Krienser Stadtrat in seinen Unterlagen fest. Die Immobiliendienste hätten eine umfassende Grundlage gelegt – jetzt sei es an der Politik, mit mutigen Entscheiden den nächsten Schritt zu machen und konkrete Projekte (zum Beispiel den Verkauf von unwirtschaftlichen Grundstücken) umzusetzen. Dazu bildet die Übersicht auch eine wertvolle Grundlage, um die Immobilien der Stadt langfristig wirtschaftlich zu betreiben.

Der Krienser Einwohnerrat wird an der Sitzung vom 9. Dezember 2021 über das Dokument debattieren.

Der Bericht an Antrag an den Einwohnerrat
Die nächste Sitzung des Stadtparlamentes

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